(fb/wos) In einem gutklassigen Lokalderby kam der TSV Neuhausen gegen den TSV Wolfschlugen zu einem letztlich mühevollen 28:22 (13:12)-Erfolg. Nach dem Seitenwechsel hatten dann die ”Hexenbanner” eine Schwächephase, in der die Oprea-Truppe das Spiel entschied. Trotz des Ausfalls von Kai Haenssler und Frank Maier zeigte das Team von Wilfried Binder eine überraschend starke Vorstellung, wobei Thomas Rieger, Oliver Volk und Sebastian Wesche noch besonders herausragten.
Die Wolfschlüger erwischten einen Einstand nach Maß im Derby gegen den Nachbarn. Bis zur 35. Minute hatte man noch alle Chancen, dem haushohen Favoriten zumindest einen Punkt abzuluchsen. Doch dann brach der TSV Wolfschlugen von zwei Zeitstrafen hintereinander gebeutelt ein, und der TSV Neuhausen baute seinen Vorsprung immer mehr aus. Die zahlreich gekommenen Wolfschlüger unterstützten während der ganzen Partie ihren Verein lautstark und übertönten teilweise sogar das "Heimpublikum".
Spielentscheidend war dann die bessere Bank und der geschlossenere Spielerkader des TSV Neuhausen. Einige Probleme hatte der TSV Wolfschlugen auch mit der offensiven Deckung der Gastgeber, so dass man Mitte der zweiten Hälfte etwas den Rhythmus verlor und viele unkonzentrierte Torwürfe abgab, die vom guten Gästekeeper Timo Rapp pariert wurden.
Zunächst konnte der schön freigespielte Marc Geiger zum 1:0 verwandeln. Danach war zweimal der stark spieldende Neuhäsuer Regisseur Daniel erfolgreich, und Dürner markierte mit einem verwandelten Strafwurf das 1:3 für den Gastgeber. Doch Wolfschlugen blieb dran, mit zwei Treffern in Serie durch den freigespielten Rieth und einem verwandelten Strafwurf durch Handte war das 5:5 geschafft (9.). Und der erneut stark spielende Keeper Thomas Rieger parierte einen Siebenmeter-Nachwurf von Dürner. Durch einen Fehler von Jochen Geiger kam Dürner dann dennoch per Kontertor zum Erfolg, aber Oliver Volk schaffte postwendend den Ausgleich. Die ”Hexenbanner” ließen sich nicht abschütteln, das Hin- und Her setzte sich bis zum 8:8 Mitte der Halbzeit durch Tobias Schwenke - nach einem schönen Zuspiel von Sebastian Wesche - munter fort. Der TSV Neuhausen hatte jedoch zu oft freie Bahn im 9-Meter-Raum, um seine Angriffe zu entwickeln.
Nach 20 gespielten Minuten brach dann der Tordrang der Wolfschlüger etwas ab. Wesche setzte einen Schuss gegen den Pfosten, Handte konnte seinen zweiten Strafwurf nicht unterbringen und Marco Brunners Konter wurde vom mitgespurteten Abwehrspieler Dürner geblockt. Diese Schwächephase kurz vor der Halbzeitpause ließen die cleveren Neuhäuser nicht ungenutzt. Mit Treffern von Dürner und zweimal durch den Ex-Deizisauer Daniel Hebisch hieß es bald 11:8 für die Gastgeber.
Allerdings steckten die Hexenbanner nicht auf. Brunner, der gut spielende Wesche und Handte per Strafwurf stellten durch eine Serie wieder den Gleichstand her. Jedoch versäumte man es hier erneut, einmal in Führung zu gehen. Die zu diesem Zeitpunkt nicht auf der Höhe ihres Könnens spielenden Neuhäuser machten recht viele Fehler, die die Wolfschlüger zu oft nicht für sich nutzen konnten. Erneut warfen die Gastgeber eine 2-Tore-Führung heraus, Oliver Volk war es vorbehalten, schließlich den 12:13-Pausenstand herzustellen.
Bis dato konnte man mit der Leistung des Aufsteigers gegen den selbsternannten Aufstiegsaspiranten durchaus zufrieden sein. Zwar bekam man den gutklassigen gegnerischen Rückraum nur selten in den Griff und ließ recht viele Chancen ungenutzt, doch man konnte überraschenderweise die Partie bis hierhin offenhalten.
In der zweiten Hälfte schienen die Wolfschlüger zunächst gewinnt, die Schwächen der Neuhäuser im Zusammenspiel effizienter zu nutzen. Fabian hatte zu Beginn drei Chancen per Konter, von denen er leider nur eine verwandeln konnte (13:14). In der Folge machte es Wesche besser und setzte seine beiden Konterangriffe zum 15:16 um (36.).
Doch dann folgte völlig überraschend ein heftiges Tief der Hexenbanner. Über 10 Minuten bekam man keinen erfolgreichen Angriff mehr zu Stande. Die versetzten Zeitstrafen von Brunner und Handte bieten hierfür keine abschließende Erklärung. Durch die Schwäche spielte man dem Gegner quasi in die Hände - er nahm dankend an und zog in der Folgezeit bis auf 8 Tore davon (18:26). Besonders die stark spielenden Schwab, 5 Treffer, und Spielgestalter Michael Daniel hatten den größten Anteil an diesem Abstand. Mit einem verwandelten Siebenmeter durch Handte und dem vierten Treffer des besten Torschützen Oliver Volk war Wolfschlugen in der 46. Minute wieder "wach". Als die Hexenbanner sich wieder gefangen hatten, war allerdings "der Markt verlaufen". Michael Handte, zweimal Marc Geiger, davon einmal per Strafwurf, und Tobias Schwenke betrieben am Ende noch etwas Ergebniskorrektur zum 22:28.
Auch wenn wir hier nicht spekulieren wollen, sei noch angemerkt, dass der zurzeit sehr stark und sicher spielende Kai Hänssler, der in Ägypten Urlaub macht, bei diesem Spiel an vielen Ecken gefehlt haben mag. Wolfschlugen steht nun immernoch punktfrei auf dem Abstiegsplatz 11, von dem man schnellstmöglich wieder herunter kommen will.
Die Gastgeber wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und bleiben mit 4:0 Punkten an der Tabellenspitze. Der TSV Wolfschlugen verkaufte sich erneut sehr stark, erntete aber nur Lob und dies zählte nicht.
TSV Neuhausen: Scherbaum, Rapp, Pfeiffer; Hebisch (5), Haug (2), Schwab (5), Daniel (5), Kiedaisch (1), Adam (1), Mitranic (1), Dürner (6/2), Gaballo (2).
TSV Wolfschlugen: Rieger, Krebs; Handte (5/3), Marc Geiger (3/1), J. Geiger, Rieth (1), Brunner (1), Wesche (4), Schwenke (2), Nestel, Volk (5), Fabian (1).
Siebenmeter:
TSV Neuhausen: [1/3] Schwab scheitert an Rieger, Dürner trifft zweimal.
TSV Wolfschlugen: [4/5]. Handte trifft, verwirft und trifft zwei Mal. Geiger trifft einen.
TSV Neuhausen: Schwab scheitert an Rieger, Dürner trifft zweimal. TSV Wolfschlugen: Geiger trifft einmal, Handte verwandelt drei und trifft einmal die Latte.
Verwarnungen:
TSV Neuhausen: [3] Hebisch, Haug, Adam.
TSV Wolfschlugen: [3] Rieth, Schwenke, Volk.
Zeitstrafen:
TSV Neuhausen: [3] Hebisch, Kiedaisch, Mitranic.
TSV Wolfschlugen: [4] Wesche, Brunner, Handte (2).
Schiedsrichter: Pritschow/Pritschow
Zuschauer: Halle war voll. 500!