Starke Abwehr allein reichte nicht

Zu viele Chancen ungenutzt beim 15:22 in Balingen

Bericht TSG Balingen | Nürtinger Zeitung (wos)

Thomas Rieger - Klicken > größer! 25.11., fb - Nachdem die Wolfschlüger in der Vorwoche gegen Pfullingen II der erste Sieg feiern konnten, mussten sie nun bei der starken TSG Balingen antreten, die in der Oberliga mit einer Mannschaft voller guter Ausländer und Ex-Profis an den Start geht.
Das Binder-Team war ohne Volker Schulz angereist, hatte in der ersten Halbzeit nach gutem Beginn doch einige Probleme, ins Spiel zu kommen. In der zweiten Spielzeit stand man dann mit Rückhalt Rieger in der Abwehr sicher, die Angreifer scheiterten aber zu oft frei am starken Balinger Torhüter Peribonio oder an selbst produzierten Fehlern, die Balingen dann seinerseits zu verwerten versuchte.

Doch Wolfschlugen brachte dieser Truppe anfangs wenig Respekt entgegen. Balingen hatte Anspiel, verlor jedoch den Ball, und Schwenke konnte für Wolfschlugen das 0:1 markieren.
Doch Balingen kam ins Spiel und konnte bis zur 9. Minute auf 1:4 erhöhen. Der Wolfschlüger Angriff agierte jetzt doch etwas fahrig, einige Angriffe wurden vertändelt. Doch Torhüter Thomas Rieger ein starker Rückhalt, er hatte bereits jetzt drei Balinger Würfe parieren können.
Nachdem Hänssler das 2:4 gelungen war hielt der Gast einigermaßen mit.
Als besonders unbequem in der Balinger Abwehr zeigten sich der vorgezogen agierende Laux sowie der erfahrene Torwart Peribonio, die dem gegen diesen Gegner zu leicht ausrechenbaren Angriff immer wieder einen Strich durch die Rechnung machten.
Nachdem Brunner per Konter das 4:8 hergestellt hatte, konnten die Balinger erneut auf 4:10 erhöhen. Aber nach der zweiten Zeitstrafe für Laux waren die Gastgeber etwas von der Rolle, durch zwei schöne Tore von Hänssler, davon ein klasse Konter, kamen die Gäste erneut auf vier Treffer heran.
Dem Balinger Scheck war dann der 6:11-Halbzeittreffer vorbehalten. In den Schlussminuten häuften sich dann die Fehler auf beiden Seiten, die Partie ging hin und her. Balingen geriet durch die rote Karte gegen Laux sehr aus dem Konzept. Mit der Pausensirene war des dann der Wolfschlüger Fabian, der nocheinmal mit einer Chance frei an Keeper Peribonio scheiterte.

Nach der Pause spielten die Hexenbanner dann plötzlich frisch auf. Durch eine Manndeckung von Brunner war der Balinger Linksaußen seit dem Ende der ersten Halbzeit stillgelegt; Geiger und Hänssler verkürzten auf 8:11 (34.).
Doch dann war auf beiden Seiten "der Wurm drin". Balingen erzielte binnen zehn Minuten keinen einzigen Treffer. Zwei Paraden von Peribonio gegen Hänssler und Rieth verhinderten den Anschluss, wobei nun beide Torhüter immer mehr in den Mittelpunkt des Geschehens rückten.
Nach dem 9:11 durch Brunner waren die Balinger aus den Kabinen zurück auf dem Spielfeld, Geburtstagskind Barisic erzielte das 9:12. Volk verkürzte düe Wolfschlugen noch einmal auf zwei Treffer (40.), doch dann war die Luft bei den Gästen wieder draußen und Balingen zog zunächst durch zwei Abstauber und einen verwandelten Strafwurf auf 10:15 davon (45.).

Der von Nestel herausgeholte und von Hänssler in alter Manier verwandelte Strafwurf bedeutete dann immerhin sieben Minuten später (47.) das 11:15 für die Hexenbanner. Balingen ließ sich jedoch zunächst nicht bremsen und baute seinen Vorsprung auf 12:18 aus.
Die Wolfschlüger Abwehr stand zwar inzwischen sehr gut, doch hatte der Angriff deutliche Probleme sowohl im Zusammenspiel als auch im Abschluss. Daher nahm Trainer Binder schließlich eine Auszeit und rüttelte seine Mannen wach. In der Folge verkürzten Brunner und Hänssler jeweils per Konter auf 14:18 (55.). Allerdings kehrte dann bei den Gästen doch etwas die Müdigkeit ein. So ließ man Barisic völlig frei das 14:19 erzielen (57.). Bis kurz vor Schluss waren dann die Wolfschlüger erneut in einer Überzahlsituation, die nicht für Treffer genutzt wurde. Vielmehr ließ man Spitznagel am Kreis zum Wurf kommen und kassierte am Ende noch zwei Treffer des agilen Strobel, der einen Freiwurf direkt ausführte, der am Ende erneut per Konter erfolgreich war und bis zum 15:22-Endstand noch etwas Ergebniskorrektur betrieb.

Insgesamt hat Wolfschlugen ein zufriedenstellendes Spiel abgeliefert. Allerdings müsste das Binder-Team einmal in Angriff und Abwehr über die ganze Spielzeit gleichermaßen überzeugend zu Werke gehen, wenn man gegen einen Gegner wie Balingen bestehen wollte. Gegen einen früheren Weltklasse-Keeper wie Peribonio und eine recht gute Abwehrformation war diese Angriffs-Performance jedenfalls zu einfallslos, außerdem stolperte man zu oft über strategische Fehler in Angriff und Abwehr.
Balingen sah sich nicht einmal genötigt, ihren Starring Madegwa einzusetzen, so sicher war man sich selbst nach dem schwachen Start in den zweiten Durchgang. Besonders stachen bei den Hexenbannern die Leistungen von Brunner, der sich trotz seiner Beschäftigung als Manndecker noch sehr gut in Szene setzen konnte und sich weiter am Spiel der "anderen" beteiligte, sowie die starke Leistung von Rieger. Hänssler war mit acht Treffern bester Wolfschlüger Werfer. In den Reihen der Balinger war Strobel sechsmal erfolgreich sowie Spitznagel viermal.

TSV Wolfschlugen: Rieger; Wesche, Haenssler (8/1), Rieth, Fabian, Schwenke (1), Nestel (1), Volk (1), Brunner (3), Geiger (1), Zimmermann.
TSG Balingen: Peribonio; Barisic (5/2), Heilmann (2), Scheck (3), Mrabet (1), Strobel (6), Seeg (1), Spitznagel (4), Laux. Mit Gewähr.

Siebenmeter:
TSV Wolfschlugen: [1/1] Haenssler verwandelt.
TSG Balingen: [2/2] Barisic verwandelt beide, beim zweiten war Rieger dran.

Verwarnungen:
TSV Wolfschlugen: [?] to come.
TSG Balingen: [?] .

Zeitstrafen:
TSV Wolfschlugen: [?] to come.
TSG Balingen: [?] .

Schiedsrichter: Keppler, Sauter (Oberstenfeld).
Zuschauer: zirka 100.