Nachdem Wolfschlugen bereits zu diesem frühen Zeitpunkt das letzte Mal ausgeglichen hatte, spielte sich die erste kritische und für den weiteren Spielverlauf bezeichnende Szene ab: Kai Hänssler vergibt seine Chance, kann den gegnerischen Konter jedoch abfangen, anschließend vertändelt der völlig indisponierte Kapitän Rieth im Angriff den Ball.
Wo man nicht an den eigenen vielseitigen, strategischen Fehlern im Spielaufbau scheiterte, machte der erneut gut haltende Trautmann den Gästen einen Strich durch die Rechnung. Auf diese Art und Weise wurde die ebenfalls schwache SG konsequent aufgebaut, kam durch ihre aggressivere Spielweise immer wieder entweder per Konter oder per verwandeltem Strafwurf zum Torerfolg. Die Gastgeber konnten ihre Führung zunächst bis zum 8:4 ausbauen. Wolfschlugen hatte zu diesem Zeitpunkt bereits vier Chancen vergeben und ebensooft im Angriff durch strategische Fehler den Ball verloren, zudem einen Strafwurf nicht verwandelt. Das sollte sich bitter rächen.
Statt sich etwas aufzuraffen, ließ man den Gegner immer mehr einfache Treffer erzielen, wobei Ober-/Unterhausen im Angriff meist sehr zögerlich zu Werke ging und man mit etwas mehr Spirit immer wieder die Chance auf einen Konter gehabt hätte. Stattdessen ging man die SG-Spieler meist an, wenn es zu bereits spät war und kassierte unnötige Strafsiebenmeter und Zeitstrafen.
So konnte der Gastgeber zur Halbzeit mit 12:7 Treffern in die Pause gehen, vier Treffer per Strafwurf, drei davon links halbhoch verwandelt.
Auch die Gardinenpredigt von Trainer Binder in der Kabine war diesmal wertlos. Zwar konnte Hänssler mit einem schönen Treffer auf 8:12 verkürzen, doch konnte Thomas Pfeiffer direkt auf 13:8 erhöhen.
Im Folgenden kam es zur letztendlich spielentscheidenden Szene: Die SG geriet binnen Sekunden in doppelte Unterzahl! In diesen zwei Minuten spielten sich dann Szenen ab, die man getrost als völlig kopflos bezeichnen kann. Zunächst vertändelte Wolfschlugen zweimal die zweite Welle, beide Male war Rechtsaußen Schwenke von allen Seiten völlig unbehelligt frei, wurde aber nicht angespielt. Anschließend vergab Brunner einen Konter. Die Krone setzte dem Ganzen erneut Pfeiffer auf, der mit seinen drei Mitspielern das 14:8 für seine Farben erzielte. Dann dezimierten sich die Wolfschlüger durch Abwehrfehler selbst und die Gastgeber führten durch zwei verwandelte Strafwürfe erstmals mit 8 Treffern (16:8, 37.).
Diesen Vorsprung hielt die SG bis zum 20:12 (47.). Anschließend ließ man die Zügel etwas schleifen, was die Hexenbanner aber nicht überdimensional in Tore ummünzen konnten. Immer wieder lief man sich auf links an der gegnerischen Abwehr fest. - So bahnte sich beim 24:15, erneut einem verwandelten Strafwurf, eine abgrundlose Blamage an. Schulz vergab seinen Siebenmeter. Allerdings übte sich die SG Ober-/Unterhausen, die an diesem Tag wahrlich nicht in Hochform war, am Ende in absoluter Enthaltung, sodass Wolfschlugen das Ergebnis noch einigermaßen annehmbar gestalten konnte und durch Treffer von Brunner, Hänssler, Rieth und Jochen Geiger mit der Schlusssirene zu einer absolut verdienten, in dieser Höhe doch etwas schmeichelhaften 20:26-Niederlage an der Echaz kam.
Sollten die Mannen um Binder nicht endlich aus ihren Fehlern zu lernen und Kritik ernstzunehmen lernen, wird es im neuen Jahr mit Auswärtsspielen u.a. gegen Steinheim, Weinsberg, Großbottwar und Biberach ganz schwer, nocheinmal in den sicheren Bereich der Tabelle vorzudringen. Der Trainer muss jetzt nach beinahe einem halben Jahr Arbeit erneut völlig bei Null anfangen und jedem Einzelnen den Standort und die Perspektive aufzeigen. Glücklicherweise werden nächsten Monat Michael Handte und Frank Maier wieder zum Kader stoßen und können hoffentlich mit ihrem Engagement und ihrer Routine doch etwas Erfolg nach Wolfschlugen zurückholen.
Am 6. Januar findet dann das bisher nicht höherklassig besetzte Einladungsturnier statt, außerdem wird man wohl in einem Freundschaftsspiel auf den Verbandsligisten aus Schönaich treffen.
SG Ober-/Unterhausen: M.Trautmann, S.Wesselmann; V.Siebert (3/2), T.Mönch,
R.Siebert, J.Mader (2), S.Ullrich (2), M.Häbe (4), E.Sefaragic (2), Th. Pfeiffer
(3), G.Staiger, Ti. Pfeiffer (10/6).
TSV Wolfschlugen: T.Rieger, M.Krebs; S.Wesche, K.Haenssler (6), M.Rieth (3),
T.Fabian (1), T.Schwenke (2), S.Nestel, J.Geiger (1), O.Volk, M,.Brunner (5/1),
V.Schulz (2/1).
Siebenmeter:
SG Ober-/Unterhausen: [8/8] Timo Pfeiffer verwandelt sechs, Volker Siebert verwandelt zwei.
TSV Wolfschlugen: [2/4] Haenssler vergibt, Schulz vergibt und trifft einmal, Brunner trifft.
Verwarnungen:
SG Ober-/Unterhausen: [3] R. Siebert, Ulrich, Häbe.
TSV Wolfschlugen: [3] Haenssler, Volk, Brunner.
Zeitstrafen:
SG Ober-/Unterhausen: [4] R. Siebert, Ulrich, Mönch (2).
TSV Wolfschlugen: [6] Schwenke, Nestel, Haenssler (2), Wesche (2).
Schiedsrichter: D'Allesandro/Böhmel (Stuttgart).
Zuschauer: 200.