Südwestpresse Verbandsliga-Relegation: Großes Pech für die Blau-Weißen vom HofbühlRennen um Aufstiegsplatz verlorenWas war das für eine Kulisse am Samstagabend in der Hofbühlhalle: Gut 900 Zuschauer füllten die Halle bis auf den letzten Platz und selbst neben den Auswechselbänken und hinter den Toren war kaum noch ein Platz frei. Allerdings half auch das alles nichts , denn am Ende verlor der TVN in einer lange heiß umkämpften Partie das Spiel und damit das Rennen um den dritten Aufstiegsplatz. RALPH BAUMANN Intensivst hatte man sich auf diese Begegnung vorbereitet, Videos analysiert und die Schwachstellen des Gegners ausgemacht. Am Ende half alles nichts, denn wie schon im Hinspiel scheiterte man letztlich nicht am Gegner, sondern an der eigenen Leistung. Man wusste, dass der TSV den Weg über den Kreis sucht und Pfrommer dann gefährlich ist, wenn er in den Neun-Meter Raum vordringen kann. Während man allerdings Pfrommer im Griff zu haben schien, kamen die Gäste immer wieder an den Kreis durch und mussten dann regelwidrig gebremst werden. Die daraus resultierenden acht Siebenmeter verwandelte Michael Handte sicher, ohne Rehkugler im Tor des TVN nur den Hauch einer Chance zu lassen. Ansonsten stand die Abwehr der Neuhäuser relativ sicher und 48 Minuten lang durfte man noch den Traum vom Aufstieg träumen, als man beim 19:16 noch mit den obligatorischen drei Toren in Führung lag. Zum Spielverlauf: Neuhausen begann nervös und bis zur dritten Minute hatten bereits Martin Janko und Benjamin Fritz ihre ersten guten Chancen nicht im Tor unterbringen können. Dann ging Wolfschlugen mit dem einzigen Treffer von Rolf Nesselhauf mit 1:0 in Führung. Neuhausens dritter Angriff endete mit einem Wurf nebens Tor von Stober und der vierte mit einer falschen Sperre von Jan Fritz. Dennoch konnte sich Wolfschlugen keine Vorteile erspielen. Die Blau-Weißen, frenetisch unterstützt von einer Zuschauerkulisse die Bundesligaspielen zur Ehre gereicht hätte, blieben dran, glichen beim 2:2 und 3:3 jeweils aus und gingen beim 6:5 in der 16. Minute erstmals in Führung. Bis dahin allerdings hätte die Führung schon längst bei drei oder vier Toren liegen müssen, denn zuvor scheiterte Björn Brodbeck zweimal bei Kontern allein vor Torhüter Rieger und Holger Janko vergab einen halbhoch geworfenen Siebenmeter. Auch in der Folge litt der TVN unter seiner schlechten Chancenverwertung. Dem 7:6 in der 18. Minute folgte ein weiterer vergebener Siebenmeter von Martin Kramer, dessen Aufsetzer übers Tor ging, ein Konter, den Stober vertendelte und ein vergebener Wurf von Benjamin Fritz. Alles zusammen hätte das Spiel bereits in dieser Phase entschieden sein müssen, aber es blieb spannend. Neuhausen arbeitete und beim 11:8 waren die drei Tore aus dem Hinspiel wettgemacht - allerdings schwer erkämpft bedenkt man, dass zuvor erneut Brodbeck zweimal allein vor dem gegnerischen Torhüter scheiterte. Letztlich trennte man sich mit 12:9 zur Pause und alle waren optimistisch, Gäste und Gastgeber gleichermaßen. So war für Spannung in der zweiten Hälfte gesorgt. Aber es ging weiterhin nicht viel beim TVN. Benjamin Fritz scheiterte gleich zweimal am Gehäuse und Holger Janko von Außen an Torhüter Rieger, der mit seiner Leistung letztlich den Grundstein für den Wolfschluger Erfolg legte. Neuhausen hielt den drei Tore Vorsprung bis zur 48. Minute, konnte aber diese Führung nie weiter ausbauen, bedingt auch durch die Tatsache, dass der Rückraum mit Stober und Kramer nicht zur Entfaltung kam und immer in der gegnerischen Abwehr hängen blieb. Zwar waren nun durch Latifovic die ersten Siebenmeter sicher verwandelt, aber hinten klemmte es. Rehkugler im Tor hatte wie seine Vorderleute Mühe mit dem eigentlich recht einfallslosen Angriff der Gäste, aber bei denen saß jeder Wurf und kam er auch nur aus Verlegenheit zustande, wie beim jeweils angezeigten Zeitspiel. Dann brachen die letzten zehn Minuten des Spiels an, die Phase des Spiels, die in der Hinrunde den TVN ausgemacht hatte. Aber diesmal brachen nicht die Gäste sondern der TVN zusammen. Latifovic scheiterte ebenso wie Mäurle, Holger Janko und Stober. Auf der Gegenseite verwandelten Pfrommer, Geiger, Schulz und Hänssler sicher und brachten die Gäste wieder mit 20:19 in der 54. Minute in Front. Nun musste der TVN schon mit vier Toren gewinnen, wollte man den Aufstieg noch packen. Aber jetzt hatten die Gäste Aufwind. Den Aufstieg vor Augen saß jeder Wurf, Neuhausen patzte weiter. Als dann der Schlusspfiff kam lagen sich die Gäste freudestrahlend in den Armen, während der TVN lange Gesichter machte. Auch die beste Kulisse hatte nicht geholfen und so bleibt man auch in der nächsten Saison in der Verbandsliga. Aber dennoch darf man mit dem Erreichten zufrieden sein. Zwar scheiterte man knapp, aber man bot über die gesamte Saison schönen Handball, bei dem sich das Zusehen lohnte und bei dem für Spannung gesorgt war. Das will man nun in die nächste Saison mitnehmen, wenn man einen neuen Versuch zum Aufstieg starten wird. Mit etwas mehr Durchsetztungsvermögen beim Abschluss und solchen Zuschauern wie in der letzten Runde sollte einiges möglich sein. Insofern keine Trauer unter dem Hofbühl, sondern vielleicht mit Recht Vorfreude auf die kommende Saison. TV Neuhausen/Erms: Michael Rehkugler, Ralph Baumann (n.e.) - Jan Fritz (2), Martin Kramer, Sebastian Vollmer (1), Holger Janko (2), Nino Latifovic (4/2), Martin Janko (1), Björn Brodbeck (1), Benjamin Fritz (6), Christian Stober (2), Andreas Mäurle (3/1).
Vergebene Siebenmeter: Zeitstrafen: Schiedsrichter:
Sven & Alexander Herb vom TSV Ostdorf |